Entstehung und Hintergrund zum Projekt Weißer Garten Hellstein
Im Dezember 2017 hat die Gemeindevertretung Brachttal auf Antrag der FWB einstimmig beschlossen, ein Mahnmal zu errichten.
Das Mahnmal soll daran erinnern, dass es den Nationalsozialisten gelang, ihre Ideologie so zu verbreiten, dass sogar im kleinen Hellstein deutsche Familien jeglicher Lebensgrundlage beraubt und schließlich vertrieben wurden. Das Mahnmal soll erinnern, dass sich so etwas nicht wiederholen darf.
Die gegründete AG Gedenken (Heiner Gunia, Ernst Gottschalk, Lutz Heer, Christian Klas, Katrin Klas-Frenzel, Karola Kreuzer, Toni Mutter, Ursula Schumann & Jan - Luca Woratschek) hat sich mit dem Thema intensiv beschäftigt und ist auf die Geschichte der Familie von Erich Grünebaum gestoßen. Über viele Generationen hat Familie Grünebaum in Hellstein gelebt, sie waren Deutsche mit jüdischem Glauben.
Erich Grünebaum überlebte als einziger seiner Familie das Naziregime, er verstarb als Eric Greene am 19.03.2020 in den USA. Er hat die Einrichtung des Mahnmals somit noch erleben dürfen und es hat sich für ihn ein Kreis geschlossen, der ihn auch seinen Frieden finden ließ.
Die Geschichte der Familie Grünebaum steht symbolisch als ein Sinnbild aller, die damals verfolgt und getötet wurden: Menschen, die einen anderen Glauben hatten, wie die Juden; Menschen die politisch anders dachten; Menschen die aufgrund von Behinderungen anders waren.
Das Einschulungsfoto ist die Grundlage des Mahnmals, das in Hellstein entstanden. Es wurde als Metallskulptur in einem kleinen, angelegten weißen Garten auf der Südseite der "Alte Schule" aufgestellt, also so fast unmittelbar dort, wo es 1935 aufgenommen wurde. Weißer Garten bedeutet, dass alle Pflanzen dort weißblühend sind.
Die Skulptur wurde in einen Halbkreis von Bänken mit eingeschlossen, der die beiden Kinder symbolisch wieder zurück in die Mitte der Gesellschaft nimmt, zu der sie einst gehörten und aus der sie ausgeschlossen wurden.