Brachttals jüngste Ersthelfer stehen bereit
„Pflasterführerschein“ heißt der Kurs zur Heranführung an die Erste Hilfe, den das Deutsche Rote Kreuz anbietet. Einen solchen Kurs haben die Schulstürmer
der beiden Brachttaler Kindertagesstätten Regenbogen und Schatzkiste absolviert. Man kann nicht früh genug damit anfangen, sich in zielführendem Verhalten bei Notfällen zu üben. Es schafft viel Sicherheit, wenn Beteiligte wissen, was sie tun können. Im Zweifel rettet es Leben. Kinder tragen ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft in sich und sind interessiert. Nicht selten haben Kinder schon ihren Eltern oder anderen Personen im Umfeld in Notlagen helfen können, weil sie eine Idee hatten, worauf es ankommt.
Spannend hatten die Schulstürmer den Kurstag erwartet, bis Referentin Jana Kreuzer-Krämer vom DRK Kreisverband Gelnhausen-Schlüchtern in die Kindergärten kam. „Wir haben gelernt, ob jemand Hilfe braucht und wie man Leute rettet“, erklärt Liam dazu, „erstmal muss man mit ihnen reden!“ Damit erklärt er, wie wichtig es ist, Verletzte oder erkrankte Personen anzusprechen und beruhigend auf sie zu wirken.
Die Kinder übten, ein Pflaster für Fingerkuppen zu schneiden und zu kleben. Anton erklärt: „Da muss man ein großes Pflaster in der Mitte falten und die Ecken abschneiden. Dann wieder aufklappen und die Schutzfolie abmachen, dann tut man das drauf.“ Noel weiß, was beim Anlegen eines Verbands zu beachten ist: „Das Mull muss dahin, wo die Wunde ist, weil das Blut da durch geht.“ „Nicht das Mull anfassen,“ hat Lara sich gemerkt. „Das Weiße muss auf die Wunde, dann wickelt man rundum und steckt den Rest drunter“, so erklärt Niklas, was er gerade gelernt hat.
Dann wurden die Kinder mit der stabilen Seitenlage vertraut gemacht – Anton nennt sie die „bequeme Seitenlage“ - und zeigt, wie die Hand unter das Kinn der bewusstlosen Person gelegt wird. „Der Kopf muss etwas hoch,“ ergänzt Lara. Und Sara weiß: “Als erstes macht man die Hand hoch, bevor man ihn dreht.“
Kleine Wunden sind mit einem Pflaster gut zu versorgen und es bedarf kaum weiterer Maßnahmen. Vieles lässt sich vor Ort machen, wenn ein Erwachsener zur Hilfe geholt wird. Doch wie plötzlich können Unfälle oder schwere Erkrankungen passieren! Dann muss professionelle medizinische Hilfe schnell eingeleitet werden. Die Kinder lernten die
Notrufnummer 112 kennen. Melissa weiß: „Man muss sagen, wo die Straße ist, wo man wohnt und was passiert ist. Dann lassen sie einen am Telefon nicht mehr alleine.“ „Auch die Hausnummer muss man sagen,“ ergänzt Sara. Spätestens jetzt wurde deutlich, wie wichtig es ist, die eigene Adresse zu kennen, damit der Rettungsdienst den Einsatzort findet.
Zum Schluss gab es Urkunden und ein Malbuch für die jungen Absolventen des Pflasterführerscheins! Herzlichen Glückwunsch! Brachttal hat neue Helfer für den Notfall!