Bei rot bleib ich stehen! Bei grün erst gucken und dann gehen!
Sicheres Verhalten im Straßenverkehr ist eine der zentralen Lernaufgaben, die Kinder bewältigen müssen. Sie lernen von ihren Eltern, wenn die Familie gemeinsam zu Fuß unterwegs ist oder als Mitfahrer im Auto der Eltern. Wie komplex es ist, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen, zeigt sich spätestens, wenn die Kleinen den Schulweg allein bewältigen sollen. Eltern tun gut daran, Verkehrsregeln mit ihren Kindern zu besprechen und zu üben. Das ist umso wertvoller, wenn viele Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden und die Kinder im Alltag nicht ins Üben kommen.
Verkehrserziehung ist auch eine Aufgabe von Kindertagesstätten. Die beiden Brachttaler Kindergärten Schatzkiste und Regenbogen greifen diese auf, wann immer sie mit den Kindern unterwegs sind. Für die „Schulstürmer“, die ältesten Kindergartenkinder, deren Einschulung im Sommer bevorsteht, gab es jetzt ein besonderes Projekt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Verkehrswacht.
Von dort besuchte Gerhard Brink, als erfahrener Referent, die Kindertagesstätten. Im ersten Schritt waren Eltern und pädagogische Fachkräfte zu einem Informationsabend eingeladen. Brink sprach über den sicheren Umgang mit Kindersitzen im Auto und das richtige Anschnallen. Wie sitzt ein Fahrradhelm gut? Er sprach über typische Unfallursachen mit Kindern im Straßenverkehr. Gott sei Dank gehen schwere Unfälle in den letzten Jahren deutlich zurück. Brink motivierte die Erwachsenen, mit ihrer Umsicht dazu beizutragen, dass sich der Trend fortsetzt.
Im zweiten Teil gab es eine „Verkehrsschule“ für die Kinder. Im Turnraum wurden aus Seilen und diversen Utensilien Straßen mit Verkehrsinseln, Ampeln, Hindernissen und Zebrastreifen markiert. Brink zeigte den Kindern, worauf es ankommt. Das man bei einer roten Ampel stehen bleibt, war allen Kindern bereits in Fleisch und Blut übergegangen. Doch darf man sofort losgehen, wenn die Ampel grün zeigt? Nein, bei grün wird in beide Richtungen geschaut, Blickkontakt mit Autofahrern aufgenommen, sich bemerkbar gemacht und erst losgegangen, wenn man sicher sein kann, dass man gesehen wurde und die Autos wirklich anhalten. Die Kinder lernten, dass sie in vermeintlich parkende Autos schauen, bevor sie die Straße überqueren. Für Kinder ist es nicht leicht zu unterscheiden, ob ein Auto parkt oder der Fahrer nur hält und gerade im Begriff ist loszufahren. Anschließend wurde – ausgestattet mit Warnwesten – draußen das sichere Überqueren der Straße geübt, auch mit Hindernissen, z. B. parkenden Autos am Straßenrand.
Den Abschluss bildete der Verkehrsaktionstag mit Eltern und Kindern am Samstag darauf. Hier konnten die Kinder das geübte Verhalten vor ihren Familien zeigen. Gerhard Brink besprach mit den Eltern einen Parcours im Straßenverkehr in Neuenschmidten und Schlierbach. Die Eltern waren Streckenposten und Jury, während die Kinder einzeln den Parcours absolvierten. Am Ende wurden die wohlverdienten „Schulwegausweise“ feierlich verteilt. Die Kindergartenteams gratulieren herzlich